„Warum Schreiben uns gesünder, glücklicher und erfolgreicher macht“ – eine Buchrezension

Sie sind noch auf der Suche nach einem sinnvollen Weihnachtsgeschenk? Zusammen mit einem Kalender, Tage- oder Notizbuch, auch einem schönen Schreibwerkzeug, kann das Buch „Warum Schreiben uns gesünder, glücklicher und erfolgreicher macht“ ein inspirierendes Geschenk sein.

Das Buch stellt eine tiefgründige Auseinandersetzung mit der heilenden Kraft des Schreibens dar. Warum? Weil es dem Autor gelingt, wissenschaftliche Erkenntnisse, psychologische Einsichten und praktische Übungen zu einer einzigartigen Synthese zu verbinden.

Schreiben als Weg zur Selbsterkenntnis

Ein zentraler Punkt des Buches ist die These, dass Schreiben weit mehr ist als das Aneinanderreihen von Wörtern. Der Autor beschreibt, wie das Schreiben uns Zugang zu unserem innersten Selbst ermöglicht. Dabei spielt nicht nur die Verarbeitung von Traumata oder emotional belastenden Erlebnissen eine Rolle, sondern auch das Schaffen von Klarheit über Ziele, Wünsche und Werte. Hierbei hebt der Autor hervor, dass das Schreiben auf Papier – und nicht digital – einen besonders intensiven Effekt hat, da es durch die Verbindung von Handbewegung und Denken tiefere kognitive Prozesse anstößt.

Gesundheit durch Reflexion

Was das Buch von anderen unterscheidet, ist der Fokus auf die Verbindung zwischen Schreiben und körperlicher Gesundheit. Wissenschaftliche Studien, die in verständlicher Sprache aufbereitet werden, zeigen, dass regelmäßiges Schreiben das Stressniveau senkt, das Immunsystem stärkt und sogar den Blutdruck positiv beeinflussen kann. Besonders beeindruckend ist die Darstellung, wie das Schreiben negativer Gefühle paradoxerweise dazu führt, dass diese ihre Macht verlieren. Das Buch bietet hier auch spezifische Schreibübungen an, die den Leser durch solche Prozesse führen – ein Ansatz, der praxisorientiert und umsetzbar ist.

Schreiben als Motor des Erfolgs

Ein weiteres Highlight des Buches ist die Verbindung zwischen Schreiben und beruflichem sowie persönlichem Erfolg. Während viele Bücher in diesem Bereich auf Zielsetzung und Planung setzen, zeigt der Autor, dass das Schreiben nicht nur zur Strukturierung von Gedanken dient, sondern auch zur Entfaltung kreativer Potenziale beiträgt. Besonders innovativ ist die Idee, dass Schreiben als eine Art „Denkbeschleuniger“ fungiert. In einer Welt voller Ablenkungen bietet es einen Raum für fokussiertes Nachdenken und tiefergehende Problemlösungen.

Glück durch die Kunst des Ausdrucks

Das Buch argumentiert überzeugend, dass das Schreiben Glück nicht nur durch Reflexion, sondern auch durch Kreativität ermöglicht. Dabei geht es nicht um literarische Perfektion, sondern um den einfachen Akt, Gedanken und Gefühle in Worte zu fassen. Der Autor macht klar, dass jeder schreiben kann – unabhängig von Talent oder Bildungshintergrund. Das Glück entsteht durch die Freiheit, sich selbst auszudrücken und auf diese Weise das eigene Leben aktiv zu gestalten.

Ein Dialog zwischen Wissenschaft und Praxis

Was dieses Buch besonders wertvoll macht, ist die gelungene Balance zwischen wissenschaftlichen Hintergründen und praktischen Anleitungen. Es ist weder trocken noch überladen, sondern vermittelt komplexe Zusammenhänge auf eine Weise, die Leser inspiriert, direkt mit dem Schreiben zu beginnen. Die Übungen sind vielfältig – von kurzen „Fünf-Minuten-Tagebucheinträgen“ bis hin zu intensiven Schreibprojekten. Besonders charmant ist, dass der Autor den Leser immer wieder auffordert, sich nicht mit „richtig“ oder „falsch“ aufzuhalten, sondern einfach zu schreiben.

Handschrift im täglichen Leben

Besonders erfreulich ist Kapitel 20, das schlicht und ergreifend aufführt, wie man Handschrift im täglichen Leben nutzen kann. Oft hört man den Satz: „Aber ich schreibe kaum noch.“ Es klingt fast wie „Ich werde leider genötigt, nicht zu schreiben.“ Nein, es ist Deine Entscheidung und hier gibt der Autor Matthias Büttner ganz pragmatische Inputs, wie man Schreiben mit der Hand in seinen Alltag einbauen kann, damit man auch wirklich regelmäßig schreibt:

  • Sich morgens im Kalender notieren, was heute am Wichtigsten ist. Dann muss man nicht mehr dran denken. Und das am Besten mit leerem Kopf ohne Computer.
  • Notizbuch als Denkhilfe einsetzen
  • Beim Telefonieren oder in Meetings Kladden nutzen
  • Mal wieder Karteikarten beschreiben, aber nicht nur für Vokabeln, sondern auch um an „seinem Verhalten zu arbeiten“.
  • Wie viele berühmte Tagebücher gibt es? Auch wenn Sie nicht berühmt sind oder werden, beginnen Sie, Tagebuch zu schreiben. Der Autor bezeichnet es als „Universalheilmittel“.
  • Und zu guter Letzt: Briefe schreiben. Ich persönliche schreibe ja am liebsten Postkarten. Auch, oder vor allem, wenn ich nicht im Urlaub bin. Damit überrasche ich Menschen in meiner Umgebung, wenn sie an den Briefkasten gehen und unterwartet unter den schnöden Rechnungen und Werbeflyern eine handgeschriebene Postkarte mit einem für sie passenden Motiv/Thema finden.

Fazit

„Warum Schreiben uns gesünder, glücklicher und erfolgreicher macht“ ist mehr als ein Buch – es ist eine Einladung, das eigene Leben zu reflektieren und aktiv zu gestalten. Durch seine kluge Mischung aus Wissenschaft, Praxis und Motivation inspiriert es Leser dazu, das Schreiben als Schlüssel zu einem erfüllteren Leben zu entdecken. Wer bereit ist, Stift und Papier in die Hand zu nehmen, findet hier nicht nur einen Leitfaden, sondern auch einen treuen Begleiter auf dem Weg zu sich selbst.

Ein Buch, das man nicht nur liest, sondern erlebt.